Stand Ende August 2020

Seit fünf Monaten arbeiten unsere Mitarbeiter vor Ort unter der Leitung unseres Heimleiters Charles im Mothers‘ Mercy Home mittlerweile für uns im Projekt „Familienhilfe 2020“ – zuverlässig wie ein Uhrwerk. 60€ reichen aus, um eine 6-köpfige Familie einen ganzen Monat zu ernähren.
In der letzten Augustwoche wurde nun die sechste Lebensmittel-Lieferung an die Familien der MMH-Patenkinder, der Kinder aus unserem Medizinischen Patenprogramm und der Studenten aus der John Kaheni Residence umgesetzt. Auch die 79 Familien aller Schüler des Happy Child Education Center gehören ebenso wie die von der Kirche entlassenen Lehrerinnen zum Kreis der Versorgten.
Aus der Happy Child Schule kam diese Rückmeldung von unserer Schulleiterin Tabitha, die sehr deutlich zeigt, wie groß die Not dieser Familien im Kabiria Slum aktuell ist. Nur einen Satz einer Mutter möchte ich zitieren: „I really don’t know how life would be, if you were not giving the food. People are becoming mentally sick and depressed.“


Nachdem die kenianische Regierung Anfang Juli vorsichtige Lockerungen der sehr strengen Alltags-Regeln bekannt gegeben hatte, wurde es etwas einfacher für Charles und seine Helfer, die Familien zu beliefern – die Straßensperren wurden weitestgehend aufgehoben und die Polizei kontrollierte nicht mehr alle paar Minuten den Transport.
Sorge bereitete uns allerdings eine andere Rückmeldung von Charles. Mehr als 20 der MMH-Kinder wurden von ihren Anverwandten nur unzureichend versorgt. Die Herkunft und Gründe für die Aufnahme dieser Kinder ins MMH kennend, ist das für uns nicht völlig überraschend. Denn noch nie waren die Kinder so lange außer Haus – eine ungewöhnliche Situation für alle Beteiligten.
Die zurückgekehrten Kids im Mothers‘ Mercy Home
Charles hat dann eine sehr genaue Analyse vorgenommen, basierend auf eigenen Beobachtungen bei den fünf ersten Besuchen der Kinder bei den Familien. Er hat uns die Kinder benannt, die dringend zurück ins Heim kommen sollten. Ganz einfach war es nicht, die behördliche Genehmigung für die Rückführung zu bekommen, aber mittlerweile sind jetzt 14 Kids ins MMH zurückgekehrt.
Alle wurden auf Covid getestet und halten sich in einer Quarantäne-Zeit 14 Tage lang von den anderen zehn Kindern fern. Diese zehn waren im März im Heim geblieben, weil sie keine Verwandten mehr haben. Jetzt steht das Aufpäppeln mit Nahrung und das Beobachten der Kinder im Fokus. Für die Zeit danach hat das MMH-Team einige Aktivitäten vorbereitet, um Schulwissen und häusliche oder handwerkliche Fertigkeiten wieder auf einen guten Stand zu bringen. Die Schulen bleiben leider noch mindestens bis Ende 2020 geschlossen.
Unser Fazit zum gegenwärtigen Zeitpunkt:
Die Not und Bedürftigkeit vieler Menschen in Kenia ist seit Ende März definitiv deutlich größer geworden. Die von uns versorgten 200 Familien brauchen unsere Unterstützung dringender denn je, so dass ein Ende unserer Hilfslieferungen noch lange nicht in Sicht ist. Von einer Rückkehr zur Normalität im öffentlichen Leben und in der Wirtschaft ist Kenia weit entfernt.
DANKE Ihnen von Herzen für Ihre Spende – bleiben Sie gesund und uns gewogen.
Ihr Fokko Doyen
Noch ein paar Eindrücke.
Die Freude dieser Menschen lässt sich unschwer an den Gesichtern ablesen.


Und noch ein paar Eindrücke von der Verteilung der letzten Woche