Bericht von Sieglinde Reinhard und Maximilian Wiedenau
Nachdem in den letzten vier Jahren drei Jahrgänge an jüngeren Kindern im MMH neu aufgenommen worden, gibt es im Verhältnis wieder mehr Kinder im Vor- und Grundschulalter. Das führt dazu, dass im Summercamp die Altersgruppe der vier- bis siebenjährigen Kindern stark besetzt ist. Wir hatten zunächst eine Jüngsten-Gruppe mit 10 Kindern und eine Gruppe mit 15 „zweit-jüngsten“ Kindern geplant, mussten aber sehr schnell feststellen, dass eine Trennung nicht sinnvoll und nicht möglich ist. Also haben wir mit 25 Kindern in einer Großgruppe gestartet, die innerhalb weniger Tage auf über 30 Kinder angewachsen ist, nachdem einige Kinder aus anderen Workshops nochmal neu eingeteilt werden mussten.
Glücklicherweise hatten wir mit Teacher Richard, Mother Mary, Auntie Jane aus der Küche und zwei Volunteers aus der JKR ausreichend sprachkundige Betreuer an der Seite. Dazu kam zeitweise Teacher Esther aus der Mothers Union, die mit den Kindern Sing- und Bewegungsspiele machte.
Wir waren erstaunt, wie lange sich die Mehrzahl der Kinder bereits ohne Pause konzentrieren konnten und waren so in der Lage, vor und nach den Bewegungsspielen jeden Tag zwei verschiedene Einheiten an den Tischen vorzunehmen. Dabei stand das Malen stets im Mittelpunkt. Mit Begeisterung haben die Kinder Tier-Masken auf Papptellern ausgemalt, die sie in den Spielen aufsetzen konnten. Es wurden Mandalas und große Blumen auf Pappe geprickelt oder auf Papier bunt ausgemalt. Besonders hübsch sind die Bilder geworden, als mit einem Wattestäbchen bunte Punkte aus der letztjährigen Fingerfarbenspende zum Verzieren der Bilder genommen wurden. An einem anderen Tag wurden Papierflechtarbeiten gemacht sowie die vom Handarbeitsgeschäft Egelsbach gespendeten kleinen Tischkörbe mit Stoff-Flechtstreifen bunt verziert. Das Ausmalen von Tier-Buchstaben, das Ausschneiden von Papierblumen für Girlanden aus Papier sowie das Spielen mit Knete und das Falten von Zeitungshüten und Papierfliegern waren weitere Aktivitäten. Die schönsten Bilder wurden auf zwei große Poster geklebt, so dass die Kinder ihre Ergebnisse noch lange an der Wand sehen können. Am letzten Tag gab es für jedes Kind ein Matchbox-Auto, die ebenfalls aus Egelsbach gespendet wurden.
Der wichtigste Tag für die Kinder war wieder der Ausflugstag zu einem kleinen Vergnügungspark. Auf Karussells, einer Schiffsschaukel und einem Autoskooter gab es jede Menge Jubelrufe zu hören – auch für uns war das sehr beeindruckend. Zum Glück wurde es just am Ausflugstag warm, so dass der sehnsüchtig erwartete Abstecher ins Kinderschwimmbecken möglich wurde. Dies ist immer noch das Highlight für die Kinder.
An den Nachmittagen gab es immer interessierte Kinder, die dankbar für Anregungen im Umgang mit Wolle waren. So haben einige der jüngeren Kinder das Häkeln geübt und sich kleine Täschchen zum Umhängen gemacht. Andere haben einen Kinderwebrahmen ausprobiert oder sich auf den Strickrahmen Schals und Stulpen gestrickt. Auch die eine oder andere Mütze würde wieder gehäkelt.
Mother Mary hat sehr schöne größere Taschen gestrickt sowie Matten und Körbe aus (gespendetem) Makramee-Garn mit einer 12er-Häkelnadel gehäkelt. Damit haben wir wieder weitere Anregungen für kommende Aktivitäten. Neu war auch, dass auf zwei gespendeten Strickmaschinen in kürzester Zeit tolle Kinder-Pullover und Jacken von einer gelähmten Frau aus der Nachbarschaft hergestellt wurden. Sie war durchgehend von Kindern und Jugendlichen „umlagert“, die die Arbeiten sehr interessiert verfolgt haben.
Bei allen Spendern bedanken wir uns ganz herzlich. Ohne die tollen Materialien hätten wir diese Workshops nicht so erfolgreich durchführen können.