Stevens Sao & Axel Völkert
In den vergangenen Jahren haben wir in verschiedenen Workshops den Kindern den Umgang mit Werkzeugen und Materialien gezeigt.
Sicherlich fiel uns bei Besuchen und Aktivitäten im MMH immer wieder auf, dass in und um die Gebäude herum viele Dinge reparaturbedürftig wurden und gerade hier der Einsatz von Werkzeugen am praktischen Beispiel gezeigt werden sollte. Daher wurde entschieden, im Summercamp 2012 mit einer Gruppe der Jugendlichen gerade diese Instandhaltungsarbeiten durchzuführen. Im Vorfelde mussten die Materialien und Werkzeuge sowie die jeweiligen Mengen geplant und beschafft werden.
Die Erkenntnis darüber, dass es sinnvoll ist, Dinge sofort zu reparieren und nicht abzuwarten, bis diese komplett zerstört sind, sollte hier im Vordergrund stehen.
Zu Beginn des Workshops zeigten wir mit Unterstützung unseres social workers Stevens die jeweiligen Arbeiten auf. Den Kindern wurde schnell klar, welche Fülle an Arbeiten eigentlich erledigt werden sollte. Fünf Tage des Workshops sollten hier wohl nicht ausreichen. Es war neben der Ausführung der tatsächlichen Arbeiten auch sehr wichtig, eine Aufmerksamkeit für notwendige Reparaturaufgaben zu erlangen.
Defekte Stühle und Tische, an welchen gefährliche Nägel und Schrauben hervorstehen, müssen schon aufgrund der Verletzungsgefahr sofort instand gesetzt werden.
Da Material in Kenia nicht einfach besorgt werden kann, hat gerade die Reparatur eine noch höhere Bedeutung als bei uns. Aussondern und neu anschaffen ist hier nicht möglich. Oftmals sind es auch nur kleine Handgriffe, die erledigt werden müssen.
So haben wir bei unserem Rundgang die Arbeiten eingeteilt und verschiedene Gruppen gebildet. Die Älteren konnten mit Schleifgeräten, Bohrmaschinen u.s.w die aufwendigeren Arbeiten erledigen, wobei die jüngeren mit grossen Mengen an verschiedenen Farben die abgeschliffenen und reparierten Gegenstände wieder neu lackierten.
Auch hierbei zeigte sich, dass der sparsame und effektive Umgang mit den Materialien erlernt werden muss. So konnten wir in dieser Woche Tische, Stühle, Sitzbänke und Schuhschränke wieder herstellen. Die Schaukel wurde repariert und gestrichen sowie die Schuhregale der Jungen und Mädchen. Auch erhielten die Duschen neue Duschvorhänge in modernen Farben.
Zum Ende hin fanden wir noch die durch eine notdürftig gebaute Konstruktion gestützte Tischtennisplatte vor, die wir jedoch mangels Zeit lediglich reparieren konnten.
Eine komplette Erneuerung des Unterbaus steht hier wohl noch an. Dennoch haben sich gerade die Jungs gefreut, wieder sicher auf der Platte spielen zu können.
Es ergeben sich für die Folgezeit sicherlich noch zahlreiche Arbeiten, die anfallen werden. Werkzeug und Material ist vor Ort. Stellt sich heraus, dass der eine oder andere für derartige Arbeiten ein Auge entwickelt und das Pflichtbewusstsein empfindet tätig zu werden, können wir auch diesen Einsatz als vollen Erfolg werten.