Verabschiedungsfeier für unsere MMH-Heimleiterin Paula
Der 5.Dezember 2016 wurde zu einem sehr beeindruckenden und unvergesslichen Tag im Mothers’ Mercy Home.
Und das nicht nur für Paula (weil es ihr letzter Arbeitstag im MMH war), sondern auch für all die, die gekommen waren, um sich zu verabschieden, ihr für den „großen Urlaub“ alles Gute zu wünschen und Geschenke zu überreichen.
Ganz sicher ist dieser Fortgang aus dem Mothers‘ Mercy Home und dem Medical Centre für alle von uns bei Cargo Human Care eine großer Verlust. Paula war für uns wie keine andere DER Dreh- und Angelpunkt in der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Kenia. Sie war und ist die Zuverlässigkeit in Person, immer pünktlich, nie um eine Antwort oder einen guten Rat verlegen und ein Vorbild für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im MMH und im Med Ctr – und nicht nur dort!
Von Ihr stammt z.B. auch der gern zitierte Satz an die Mitarbeiter vor Ort: „If the Germans write an email – they want the answer YESTERDAY“.
Haargenau nach diesem Motto hat sie auch selbst immer gehandelt. So kamen von ihr zügige Antworten auf viele viele Emails aus Deutschland nicht selten auch noch zu später Nachtstunde – ganz anders als in Afrika üblich, wo eine Email auch schon mal Wochen oder Monate unterwegs ist…
Für die Nachfolge als Leiterin des MMH und Medical Centre wurde vom Bischof Timothy Ranji frühzeitig Vorsorge getroffen. Charity Njenga wird bereits seit Beginn dieses Jahres von Paula eingearbeitet. Nach den ersten Monaten der guten Zusammenarbeit mit Charity sind wir sicher, dass eine würdige Nachfolgerin gefunden wurde. Auch Charity hat den oben zitierten Satz längst verinnerlicht und handelt entsprechend.
Im Rahmen dieser Feierstunde wurden nicht nur Reden gehalten, sondern vor allem auch sehr schöne Tanz- und Gesangsaufführungen von den Kindern des MMH gezeigt. Wir durften wieder einmal hautnah miterleben, dass sich „unsere Kinder“ durch gezielte Förderung und CHC-Workshops enorm weiterentwickelt haben. Es gab fröhliche, aber auch nachdenklich machende Aufführungen. Diese Entwicklung über die letzten zwölf Jahre ist vor allem auch ein großer Verdienst von Paula, die sich sichtlich über all die Wertschätzung gefreut hat, die ihr entgegengebracht wurde. Am Ende der Veranstaltung gab es ein wunderbares afrikanisches Essen – nachdem alle Geschenke übergeben worden waren, darunter auch durchaus ausgefallene, wie man sieht.
Nun ist es in Kenia leider nicht so, dass Mitarbeiter nach dem Ausscheiden eine gute Rente bekommen – auch bei der Anglikanischen Kirche nicht. Vielmehr ist es üblich, dass Freunde und Kollegen zum Abschied Geld schenken. Wir als große CHC-Gemeinde haben uns dieser Tradition gerne angeschlossen und in einer ganz privaten Sammelaktion für Paulas Rente gesammelt. Diese Summe wurde ihr auf der Feier am Montag übergeben.
Ob es nur ein echter Ruhestand für Paula wird oder eher ein Unruhestand, das werden wir noch sehen. Ehemann Paul jedenfalls ist eher von der zweiten Version überzeugt und vermutet, dass Paula sich auch in Zukunft weiter für die Menschen in ihrem Umfeld engagieren wird, die sozial in vielerlei Hinsicht benachteiligt sind – und wir alle wissen: davon gibt es in Kenia genügend!