Geplanter Einsatz Dr. Helga Schaffner / Tanja Schwarz 19.9. bis 21.9. Dr. Bärbel Drumm / ZA Sven Höhn 20.9. bis 22.9.
Dr. Helga Schaffner konnte aus dringenden privaten Gründen leider nicht mitfliegen, also flog Tanja Schwarz in der Nacht zum Freitag alleine voraus. Nach ihrer Ankunft im Serena Hotel brachte sie Henry zunächst ins SOS Medical Centre, wo sie all unser zahnärztliches Equipment ins Taxi lud, zusätzlich noch die Kollegen Matthias Gründler (Kinderarzt) und Dr. Schreiber (Gynäkologe), die bis zu diesem Tag noch im SOS tätig gewesen sind.
Unterwegs besorgte Tanja im Supermarkt und in einer Apotheke noch notwendige Zutaten wie Trinkwasser für die Bohrmaschine und Instrumentendesinfektionsmittel.
Zusammen fuhren sie ins Mother’s Merci home, Matthias verteilte Kleidung, Tanja baute unser Behandlungszimmer auf, bereitete alles perfekt vor, so dass am folgenden Tag nach unserer (Sven Höhn’s und meiner) Ankunft keine Zeit mehr verloren ging.
Den Abend verbrachte Tanja mit „ihrer“ Crew im Serena Hotel, die beiden Piloten waren sowohl sehr interessiert an unserem Projekt als auch kümmerten sie sich richtig nett um Tanja.
Samstag, den 20.09. erreichten Sven Höhn und ich gegen Mittag das Serena Hotel, checkten schnell ein und fuhren dann ohne Zeitverzögerung direkt zusammen mit Tanja ins MMH. Dort warteten schon ca. 50 Patienten auf unsere Ankunft, Rachel, die im MMH arbeitet und Christopher (Paula’s Sohn, der ein Voluntariat im MMH absolviert) haben vorausschauend Zettel mit Nummern verteilt.
Die beiden unterstützten uns nicht nur an diesem Tag, sondern geradezu aufopferungsvoll während der kompletten Zeit unseres Einsatzes ohne Pause – indem sie dauernd übersetzten oder wenn nötig auch zupackten beim Lampe halten oder Instrumente reinigen.
Unsere Transcare Bohrmaschine zog sich erneut unseren heftigen Unmut zu, indem sie einen komplett blockierten Teil aufwies, der sich zwischen Antriebswelle und Bohr-Handstück befindet. Fazit: die Maschine war (mal wieder) nicht in der Lage zu bohren, nur die Absaugung und das Ultraschall-Gerät funktionierte. Das defekte Teil wurde von uns erfolglos auseinandergebaut und ist zur Zeit in Deutschland zur Reparatur.
Abends fuhr uns Henry wieder in die Stadt – wir gingen zusammen mit unserem Kapitän zum Abendessen, sehr nett.
Tags darauf besuchte uns der FO von Tanjas Flug am Nachmittag, um sich unser weit fortgeschrittenes Bauprojekt in Natura anzuschauen – der Bau sieht sensationell klasse aus, mit Dachziegeln und schönen Fliesen auf dem Boden und schon einem externen überdachten Wartebereich samt Toilettenplanung für die Patienten. Unglaublich, wie schnell und professionell dieses Bauwerk wächst, die Kinder und die Staff können es kaum erwarten, im November drüben einzuziehen!
An diesem Abend flog Tanja dann wieder mit ihrem Umlauf zurück, Sven und ich arbeiteten noch den ganzen Folgetag bis nachmittags um 16.00. Dabei waren Cpt. Leif Erichsen und seine Frau Christine, die sich auch unsere Aktivitäten und den Neubau anschauen wollten, und die am Nachmittag dann tatkräftig bei dem Einpacken unseres Equipments mitgeholfen haben.
Der Heimweg in Henry’s Taxi war dementsprechend abenteuerlich – es mussten nicht nur unser Equipment und insgesamt 5 Leute ins Auto, sondern auch noch diverse private Koffer, in denen wir Verbrauchsmaterialien, Kuscheltiere, Kleidung und Schuhe für die Kinder verstaut hatten. Die Krönung dieser Taxifahrt mit Koffern und Kisten auf den Beinen bot Sven, der auf dem Beifahrersitz neben Henry die ehrenvolle Aufgabe hatte, zualledem noch 4 übereinandergestapelte Papp-Paletten mit rohen Eiern heimzubalancieren…. ;o) Respekt!!
Ins Serena zurückgekehrt, checkten wir aus, erholten uns noch ein wenig und verstauten die von Henry gekauften Frucht-Körbe in unseren leeren Koffern.
Insgesamt hatten wir ca. 140 Patienten, in Summe haben wir in den 3 Tagen 178 Zähne extrahiert. Als wir am Montag nachmittag dann notgedrungen aufhören mussten, brach auf dem Flur (=Wartezimmer) fast der offene Aufstand aus – wir mussten wieder einmal mindestens 50 Leute heimschicken, die wir mangels Zeit leider nicht mehr behandeln konnten.
Wie immer ein arbeitsamer und erfolgreicher Einsatz – Sven Höhn, der zum ersten Mal mit von der Partie war, erwies sich als tatkräftige, nette und sehr engagierte Bereicherung unseres „Zahnarzt-Rudels“ – ich hoffe, er wird noch häufiger mit uns fliegen und bedanke mich hier an dieser Stelle für seinen klasse Einstand!
Asante Sana und bis bald wieder
Dr. Bärbel Drumm