Sieglinde Reinhard
November-Feriencamp – zweite Hälfte
Nachdem bereits in den ersten kenianischen Ferienwochen einige Workshops stattgefunden haben, durften wir in der zweiten Novemberhälfte wieder Aktivitäten und Projektarbeiten mit den Kindern durchführen.
Wie schon fast traditionell üblich wurden vor allem mit den jüngeren Kindern aus den Klassen 1 und 2 wieder auf Weihnachten bezogene Dekorationen in Form von Sternen und Weihnachtsbäumen gebastelt. Die etwas älteren Kinder haben Matten aus T-Shirt-Garnen geflochten und Portemonnaies aus leeren Saftkartons gefaltet. Neu waren das Häkeln von Körbchen aus T-Shirt-Garn sowie das Flechten von Körben aus Papierrollen.
An den Nachmittagen wurde viel gepuzzelt und gespielt. Dabei war es schön zu beobachten, dass die Kinder dem Umgang mit den Spielen inzwischen gut gelernt haben und sie darauf achten, dass alles am Ende der Spielstunde wieder in dem Schrank landet, in den es gehört.
Ein Höhepunkt war der Ausflug der größeren Kinder zusammen mit den Jugendlichen aus dem medizinischen Patenprogramm, der dieses Mal den Mount Longonot in der Nähe des Lake Naivasha zum Ziel hatte. Mit dem Schulbus und einem gemieteten zweiten Bus war der National-Park nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt erreicht. Alle 61 Kinder haben den anstrengenden Anstieg auf viel lockerem Vulkansand gemeistert. Viele von ihnen hatten dann noch ausreichend Kraftreserven für die 7,2 km lange Kraterumrundung. Nach dem Abstieg wurde alle mit einem hervorragendem Essen verwöhnt, das der MMH-Koch Jackson zusammen mit dem Fahrer Robinson zwischenzeitlich auf einem Camping-Feuerplatz zubereitet hatte. Müde und gut gelaunt ging es dann auf die Rückfahrt.
Ein weiterer Höhepunkt war die Prize-giving-ceremony am letzten Samstag, bei dem die Kinder mit den besten Schulnoten, mit der besten Verbesserung oder mit dem besten Verhalten in Bezug auf Sauberkeit, Mithilfe und Disziplin ausgezeichnet wurden. Für viele von ihnen waren neue Rücksäcke sowie neue Kleidung oder andere nützliche und schöne Dinge eine gern genommene Belohnung.
Während der 14 Tage konnte ich beobachten, wie viel Arbeit das gesamte Sozialarbeiter-Team vor allem am Jahresende hat, wenn die Schulnoten nachverfolgt werden müssen, für die Schulwechsler neue Schulen gefunden werden müssen, die Materialien für die neue Schulklasse besorgt werden müssen, die Aufenthalte der Kinder bei ihren Guardians vorbereitet werden, die Abläufe während der Feiertage vorbereitet werden und noch einige Rechtsfälle in Bezug auf die Neuaufnahmen von möglichen weiteren Kindern begleitet werden müssen. Ich habe hohen Respekt vor der Arbeit des gesamten Teams sowie der Mütter und war froh, dass sie dennoch Zeit gefunden haben, die Aktivitäten mit den Kindern zusammen mit uns zu begleiten. Insgesamt waren es wieder zwei sehr schöne Ferienwochen.