Wir haben in den vergangenen Jahren viel über die Menschen und unsere Fortschritte in Kenia berichtet. Das werden wir natürlich auch weiterhin tun!
In einer neuen Serie möchten wir Ihnen nun aber auch die Köpfe hinter CHC zeigen. Was sie antreibt, was sie begeistert, wer sie sind. Im ersten Teil haben wir Ihnen Dr. Jörg Berling vorgestellt, der bereits zu mehr als 20 Einsätzen für CHC in Kenia war. Heute lernen Sie im zweiten Teil Claudia Ratzlaff und Joy Hinkel kennen. Sie betreuen im Verein das Programm „Medizinische Patenschaften“.
„Wir kümmern uns um die Kinder, die am Rande der Existenz leben und in ihrem kurzen Leben schon ganz viel Pech hatten“, sagt Claudia Ratzlaff. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Joy Hinkel betreut sie die „Medizinischen Patenschaften“ bei CHC. Also die Hilfe für Mädchen und Jungen mit gesundheitlichen Einschränkungen: beispielsweise blinde Kinder, gehörlose Kinder, Kinder mit offenem Rücken, Amputationen, Malaria oder HIV. Aber auch Kinder aus prekären sozialen Verhältnissen bekommen über diese Patenschaften die Chance auf eine Schulbildung und eine warme Mahlzeit.
Claudia Ratzlaff engagiert sich bereits seit 2010 bei Cargo Human Care, war mittlerweile schon 15 Mal vor Ort. Bei ihrem ersten Einsatz in Nairobi hat sie fünf Wochen direkt im Kinderheim gelebt. „Die Erfahrungen erden einen. Man kann viel bewegen und es kommt viel zurück. Aber natürlich muss man auch viel aushalten – die Schicksale gehen einem schon sehr nah“, berichtet sie. Aber trotzdem habe man vor Ort auch viel Spaß: „Es wird viel gelacht, die Kinder haben keine Berührungsängste und sind dankbar für die Hilfe.“ Joy Hinkel ist seit knapp einem Jahr bei Cargo Human Care aktiv. Ihr Mann Andreas ist Kinderarzt und regelmäßig für CHC in Kenia – der Kontakt zu CHC war also schon da. „Im Februar 2018 bin ich mit zwei Koffern ausgemusterter Airline-Decken und Spielsachen nach Nairobi geflogen, um mir das Projekt aus der Nähe anzusehen und zu schauen, wo ich vielleicht meine Unterstützung einbringen kann. Ich war total begeistert, wie CHC mit großem Enthusiasmus, mit Geduld, Liebe und finanziellen Ressourcen Kinder und Erwachsene unterstützt“, so Joy Hinkel. Und sie ergänzt: „Ehrenamtliches Engagement ist mir sehr wichtig! Nicht nur in meiner Kirchengemeinde in Bad Vilbel, sondern jetzt auch für CHC. Besonders Kindern eine Zukunft zu ermöglichen, gibt mir ein wirklich tolles Gefühl.“Aktuell sind 65 Kinder in dem Programm „Medizinische Patenschaften“ . Die Kinder, die am dringendsten Unterstützung benötigen, werden von Ärzten und Mitarbeitern vorgeschlagen. Eine festangestellte Sozialarbeiterin steuert vor Ort und Claudia Ratzlaff und Joy Hinkel koordinieren von Deutschland aus. Sie stellen sicher, dass das Geld von den Spenderinnen und Spendern, die eine medizinische Patenschaft für ein Kind übernommen haben, auch bei den Mädchen und Jungen ankommt. „Die Herausforderung ist, für jedes Kind die passende Unterstützung zu ermitteln und umzusetzen. Unterstützt werden wir hier von Kim Doyen, die den Estkontakt zu den Paten herstellt“, so Joy Hinkel. Eine medizinische Patenschaft kostet etwa 50 Euro im Monat.
Oft sind es aber auch die kleinen Dinge, die in Erinnerung bleiben. So die Geschichte von zwei Jungs, die mit einem alten Fußball spielten. „Wir haben sie aus dem Auto gesehen, angehalten und jedem einen neuen Ball geschenkt. Den Blick, die Dankbarkeit, die Freude – das werde ich nie vergessen“, so Joy Hinkel. „Die Begegnungen in Kenia sind unvergesslich!“