„Was passiert eigentlich gerade in Kenia?“ Diese Frage kam schon von einigen von Ihnen und sie beschäftigt uns seit Tagen sehr. Grund genug, Sie über die aktuelle Entwicklung in unseren CHC-Projekten und über Maßnahmen zu informieren. Genau wie überall auf der Welt, so steht auch das Leben in Kenia still – sehr viele Arbeitnehmer wurden bereits jetzt ohne Bezahlung nach Hause geschickt. Die wirtschaftlichen Folgen gerade für die Menschen, die wir medizinisch betreuen und in unseren Heimen versorgen sind völlig unabsehbar.
Lufthansa fliegt b.a.w. nicht mehr nach Nairobi – weder mit Passagier- noch mit Frachtfliegern. Die gute Nachricht: mittlerweile sind alle CHC-Aktiven aus Nairobi abgeflogen und zurück in Deutschland.
Bereits seit Anfang letzter Woche sind Kenias Schulen geschlossen. Ein paar Tage später mussten nach Maßgabe der Regierung alle Kinder aus dem MMH zu ihren Angehörigen gebracht werden. Lediglich 15 Kinder sind noch im Heim – sie haben keine Angehörigen, die eine Versorgung übernehmen könnten. Auch fast alle JKR-Studenten haben das Heim verlassen, es bleibt aber Anlaufstation für Notfälle. Ob solche behördlichen Vorgaben nun Sinn machen, darüber ließe sich streiten. Uns wäre es lieber gewesen, wenn die Kinder im Heim verblieben wären, wo sie nicht nur gut versorgt werden, sondern auch privaten Unterricht erhalten hätten. Alles war bereits organisiert.
Eins ist uns sehr wichtig: Wir können Ihnen versichern, dass wir es mit sehr zuverlässigen Partnern in Kenia zu tun haben. Charles im MMH wird die Versorgung der bedürftigsten Familien unserer Patenkinder organisieren, das JKR Team bleibt für die Studenten Ansprechpartner und „hält die Stellung“ und Bischof Qampicha ist der Dreh- und Angelpunkt in Marsabit. Die Genannten und einige mehr garantieren die zuverlässige Verwendung Ihrer Spenden.
Unser CHC Medical Centre ist momentan noch geöffnet, allerdings ist das Team für die medizinische Versorgung einer Corona-Epidemie nicht voll umfänglich vorbereitet. Es fehlen Masken, Schutzkleidung und Testmaterial. Unser Arzt Dr. Thomas Berger war bis vor ein paar Tagen noch in Nairobi und konnte vor Abreise mit dem medizinischen Team noch gezielte Vorsichtsmaßnahmen besprechen.
Ein Blick in den Norden des Landes nach Marsabit. Dort leiden die Menschen derzeit zusätzlich noch unter den Folgen der Heuschreckenplage. Das Vieh als wichtigste Einnahmequelle der Bevölkerung verendet diesmal nicht wegen einer Dürre, sondern daran, dass weite Landstriche von Heuschreckenschwärmen regelrecht kahlgefressen wurden. Bischof Qampicha, unser Partner in Marsabit, hat uns sehr eindringlich um Unterstützung gebeten und einen detaillierten Plan für benötigte Lebensmittel für mehr als 8.000 Menschen in mehreren Dörfern ausgearbeitet. Wir haben kurzentschlossen 15.000€ auf den Weg gebracht. Das wird diesen Menschen erst einmal für vier Wochen die Versorgung sicherstellen. An unserem Wasserprojekt halten wir fest – müssen es aber erst einmal verschieben.
Die wichtigste Überlegung für uns war und ist: „Was können wir für die größtenteils sehr armen Familien unserer Patenkinder aus dem MMH, der JKR und aus dem medizinischen Patenprogramm tun?“
In diesen Familien fehlt es ohnehin schon an allem, nun fallen in der aktuellen Situation gerade für diese Menschen auch noch die Gelegenheitsjobs weg, mit denen sie sich normalerweise über Wasser halten. Wir wollen deshalb den am stärksten betroffenen Familien Lebensmittelpakete zur Verfügung stellen: zentraler Einkauf, Abholung am Tor vom MMH oder Auslieferung an die weiter entfernt wohnenden Familien. So ist der Plan, der heute anläuft. Wie können Sie helfen? Jeder von uns macht sich aktuell Gedanken und Sorgen um die eigene Zukunft. Trotzdem erlauben wir uns die Bitte, die Familien unserer Patenkinder zu unterstützen, die es deutlich härter trifft als uns alle. 60€ reichen für die Versorgung einer 6-köpfigen Familie für einen ganzen Monat. 30€ für einen halben Monat. Spenden Sie unter dem Stichwort FAMILIENHILFE 2020 auf eins unserer unten genannten Konten oder mit Paypal.
Einfach den Paypal Spendenknopf drücken:
Spendenkonto – Stichwort FAMILIENHILFE 2020
IBAN:DE40 5085 2553 0016 0606 00
IBAN:DE57 5109 0000 0049 4040 00
Noch ein Hinweis: die für den 13.Mai geplante Mitglieder-Versammlung wird verschoben, der Termin ist offen.
Bleiben Sie uns gewogen – die Menschen in Kenia brauchen die Hilfe von CHC jetzt mehr denn je.
Ihr
F. Doyen / 1.Vorsitzender Cargo Human Care