Nördlich von Nairobi, ca 10 km entfernt der turbulenten Großstadt, liegt das Mothers` Mercy Home (MMH), ein Waisenheim für Kinder, die ihre Eltern durch die Immunschwächekrankheit Aids verloren haben.
Auch in Ländern, in denen die Immunschwäche inzwischen erfolgreich bekämpft wird, steigt die Zahl der Aids-Waisen unaufhörlich an. Bereits heute hat Aids allein in Afrika 12 Millionen Kinder zu Waisen gemacht. Bis 2010 werden voraussichtlich 15,7* Millionen Kinder dieses Schicksal teilen.
Der Verlust der Eltern hat für die Kinder dramatische Folgen. Sie geraten in wirtschaftliche Not, Diskriminierung, Isolation und werden häufig jeder Art von Liebe und Aufmerksamkeit beraubt. Laut UNICEF sind insbesondere Kleinkinder, deren Mütter an AIDS sterben, selbst in Lebensgefahr. Bei diesen Kindern ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie nicht überleben, fast viermal so hoch wie bei ihren Altergenossen. Viele Aids-Waisen sind chronisch unterernährt.
Traditionell werden die Waisenkinder von Mitgliedern der Familie versorgt -Tanten, Großmüttern, Nichten – die meist selbst bereits eine große Familie zu unterhalten haben. Angesichts der steigenden Waisenzahlen wird es auch für die Großfamilie zunehmend schwieriger, sich um die Kinder zu kümmern. Häufig wird dann die Dorfgemeinschaft aktiv, oder aber die Kinder sind sie auf sich selbst gestellt- und landen nicht selten auf den Strassen von Nairobi.
*aus dem Bericht: Afrikas verwaiste Generation, UNICEF