Es ist mein erster Besuch in Bubisa am 4. Mai 2021
Heiß und sehr windig ist es in der Wüste Nordkenias. Seit zwei Jahren kein Regen in der ganzen Region nördlich von Marsabit. Wir werden von Joseph, dem „Chief“ des Ortes zu einen Platz abseits der typischen Hütten geführt. Hier werden die Kadaver verendeter Ziegen gesammelt. Ein trauriger Anblick. Solche Sammelplätze gibt es hier in Bubisa derzeit leider sehr viele.
Immerhin 90% der Bevölkerung leben ausschließlich vom Verkauf ihrer Tiere. Entsprechend schlecht geht es den Menschen hier in der Gegend. Das hören wir in einem mehrstündigen Treffen im Schatten der Bäume von den Bewohnern des Ortes immer und immer wieder. Kein Einkommen mehr, keine Perspektive und noch nicht einmal das Geld für die Schul-Gebühren für die Kinder, wenn nächste Woche die Schule wieder öffnet.
Mir wird noch einmal klar, dass es nur eine nachhaltige Lösung für Bubisa gibt. Nicht nur die Tiere verdursten, auch die Menschen leiden extrem unter der schlechten Wasserqualität. Mindestens zwei Menschen starben im letzten Monat an Krebs wegen der hohen Nitratbelastung.
Und genau darum geht’s uns bei diesem Projekt: Sauberer Trinkwasser!
Es ist ein Zufall, dass genau zum Zeitpunkt unseres Besuches die Bauteile für den 12m hohen Wasserturm mit einem LKW aus Mombasa angeliefert werden. Das Fundament ist bereits fertig, direkt neben dem 300m tiefen Bohrloch. Bubisa heißt in der Sprache der hier lebenden Gabra so viel wie „Strammer Wind“ – entsprechend stabil muss alles gebaut werden.
Es wird noch zwei Monate dauern, bis die Entsalzungs-Anlage aus Deutschland hier ankommt – die Vorfreude der Menschen ist greifbar. Immer wieder hören wir von der Einwohnern, dass sie es kaum glauben können, dass ausgerechnet in ihrem Ort bald sauberes Trinkwasser so viele Probleme lösen soll.
In der Tat sieht es danach aus, als würde diese Anlage zum Pilotprojekt für die ganze Gegend werden.
Fokko Doyen
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