Von Mutawakilu Samori und Arno Pfeifer
Viel Zeit ist vergangen, seitdem der erste Studenten-Jahrgang den Schritt aus der Obhut eines Kinder- und Jugendheims, hinein in ein selbstbestimmtes Leben gewagt hat.
Damals – Ende 2013 – verließen 16 junge Erwachsene das Mothers‘ Mercy Home, um im CHC – Ausbildungsprogramm einen Beruf zu erlernen und darüber hinaus die Fähigkeiten vermittelt zu bekommen, um im rauen kenianischen Alltag bestehen zu können.
Inzwischen – mehr als sieben Jahre sind seitdem vergangen – fragen wir uns von CHC natürlich, was aus den Studenten von damals geworden ist. Zu einigen ist der Kontakt zwar nie abgebrochen, doch von den meisten haben wir lange Zeit nichts mehr gehört. Sind aus den unerfahrenen jungen Menschen von damals jetzt selbstbewusstee Erwachsenen geworden, die entschlossen und selbstsicher durch das Leben gehen und sich, von dem leider oftmals schwierigen Alltag, nicht unterkriegen lassen? Dies wollten wir im Rahmen des Projektes „JKR – Alumni“ herausfinden.
„Kenya ist ein Dorf“ sagt man häufig in dem Land. So haben wir schnell die Kontaktdaten der ehemaligen Studenten herausfinden können und sie für ein Gespräch ins JKR eingeladen. In entspannter Atmosphäre redeten wir nicht nur über ihre aktuelle Lebenssituation, sondern auch über ihre Kindheit im MMH und der Zeit im JKR-Programm. Schnell merkten wir, dass sie inzwischen selbstbewusster geworden sind als zu Beginn ihrer Ausbildungszeit. So wurde auch hier und da deutliche und sachliche Kritik an manchen Abläufen oder Maßnahmen des JKR-Programms oder auch im MMH geübt. Informationen die wichtig für uns sind! Sehr positiv ist anzumerken, dass fast alle ehemaligen Studenten fest im Berufsleben stehen, oft in zukunftsfähigen Branchen, gute Arbeitsverträge haben oder auch ein eigenes Business aufbauen konnten. Unsere Befürchtung, dass die Pandemie und der damit verbundene dramatische Wirtschaftseinbruch in Kenia sich stark negativ auf die Beschäftigungssituation unsere Ehemaligen ausgewirkt hat, ist glücklicherweise nicht eingetreten. Zwar waren einige von ihnen letztes Jahr zeitweise nicht beschäftigt, aber inzwischen sind fast alle, auch auf Grund ihrer guten Ausbildung, wieder angestellt.
Das neue Projekt hat uns gezeigt, dass wir mit unserem Ausbildungskonzept auf dem richtigen Weg sind. Klar, Optimierungsbedarf besteht immer. Aber auf Grund der bisherigen Ergebnisse dieses Projektes können wir die Themen konstruktiv angehen.