Constructing an exercises cycle and experiencing the own physical faculty and the power of a team“
Von Peter Krawczyk und Arno Pfeifer
Unsere Workshop Gruppe umfasste 12 Kinder im Alter von 10 bis 16 Jahren. Die Idee im Vorfeld war es, die Eigeninitiative der Kinder zu fordern und zu fördern. Gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie unsere zu schaffenden Spielgeräte (wie Torwand und Trockenski) gebaut werden können, ohne dabei einen detaillierten Konstruktionsplan vorzugeben. Die praktischen Fertigkeiten und das Improvisationstalent sollten im Vordergrund stehen. Dabei sollte noch genügend Platz für persönliche Erfahrungen bleiben und auch was es heißt, im Team gemeinsam ein Ziel zu verfolgen und dieses zu erreichen. Wir nahmen dabei bewusst Umwege in Kauf. Die neu erbauten Spielgeräte sollten dann an den Nachmittagen ausgiebigst getestet werden. Als Ergänzung brachten wir ein großes Schwungtuch und eine Slack Line aus Deutschland mit. Somit sollte genügend Vielfalt gegeben sein, die eigene Geschicklichkeit zu erfahren und Spaß im Team zu haben. Mit Camcorder und Fotoapparat wollten wir unsere Erlebnisse festhalten und den Kindern zugänglich machen.
„Das war der Plan“ ☺
Die Kinder waren von Anfang an sehr engagiert und unterstützten sich gegenseitig wo es nötig war. Nur selten mussten wo wir als Betreuer helfend eingreifen und Tipps geben. Trotzdem hieß es für uns „Augen auf und hellwach sein“ – insbesondere als gleichzeitig Bohrmaschine, elektrische Stichsäge und Fuchsschwanz zum Einsatz kamen. Aber es ging gut aus und schon am ersten Nachmittag waren die Trockenski zum Testen bereit. Die ersten Gehversuche (im Bild festgehalten) sprechen für sich. Da ließ sich auch Mother Leah nicht davon abhalten, mit dabei zu sein (Hut ab!).
Das Wetter hier in Nairobi ist zu der Jahreszeit immer unberechenbar und so startete unser Summer Camp diesmal kühl und feucht. So auch am Dienstag, an dem wir aufgrund von Wetterkapriolen, von Draußen nach Drinnen, in den Class Room 8 umziehen mussten. Die Torwand wuchs und wuchs. Sie bekam Querverstrebungen und Standfüße und machte einen vielversprechenden sowie stabilen Eindruck.
„Noch ahnten wir nichts Böses“ ☺
Aber dann …
… ,ja dann trieb uns beim Abendessen des 2. Tages eine Frage von Hans-Jürgen Tränen in die Augen (vor Lachen und Selbstironie): „wie wollt ihr die riesige Torwand wieder aus dem Class Room bekommen? Die ist doch inzwischen viel zu groß für die kleine Tür?“ Da half auch kein Ignorieren dieser kollegialen Bemerkung ☺. Ja – wir Zwei (Arno und Peter) brauchten ein paar Sekunden, bis der Groschen fiel und wir uns vor Lachen nicht mehr halten konnten. Das Lachen war ansteckend und machte die abendliche Runde. Tja – dass uns trotz „deutscher Gründlichkeit und Liebe zur Planung“ so etwas passiert, hat auch etwas Schönes.
Der Mittwoch war als großer Ausflugstag für alle eine willkommene Abwechslung, bevor es dann am Donnerstag ernst wurde und die Größe der Torwand nicht nur Arno und Peter, sondern die gesamte Workshop Gruppe zum Nachdenken bewegte. Aber es gibt für fast alles eine Lösung und nach einer handfesten Rückkonstruktion konnten wir die Torwand schließlich ins Freie bewegen (nicht ohne die Aktion mit dem Camcorder festgehalten zu haben). So konnten wir endlich den kreativen Malermeistern freien Lauf lassen. Das Ergebnis ließ sich sehen. Die Aktion hinterließ Spuren (auch auf Händen und Hosen, diese hatten ebenfalls Farbe angenommen). „Es war geschafft“!
Seit Wochenbeginn konnten die Kinder parallel zu unseren Bauaktionen mit dem großen farbigen Schwungtuch neue Erfahrungen machen (mit großem Spaßeffekt). Ein einfaches Tuch mit so vielen Spieloptionen. Das Balancieren auf dem Slack Line war dagegen schon eher eine echte Herausforderung. Die Trockenski wurden während der Woche quasi einem Belastungstest unterzogen und auch die Torwand konnte endlich zum Einsatz kommen. Das Ergebnis unserer Bemühungen wurde dann von unserem Team am Samstag allen Kindern und den Mitarbeitern des MMH, nicht ohne Stolz, vorgestellt. Der Aufwand hatte sich gelohnt!
Eine Woche geht schnell vorbei. Wir hatten gemeinsam eine intensive und gute Zeit. Vielen Dank an das kenianische Team, ohne die das Summer Camp nicht zu realisieren wäre!