Von Frauke Durchardt-Pfeifer
Nun war es soweit. Es war Montagmorgen und wir waren umringt von elf Kindern zwischen acht und elf Jahren, die uns mit erwartungsvollen Augen anblickten. So genau wussten auch wir (Mother Leah und ich) nicht, was uns in den nächsten Tagen alles erwartet. Fest stand das Thema des Workshops: „Let’s do key holders, necklaces and bangles”. Na gut, es wird schon klappen! Oder, wie man in Kenia sagt „Hakuna Matata“!
Viel Material wurde aus Deutschland mitgebracht; zum Großteil gespendet von Bekannten und CHC-Mitgliedern und auch von Menschen, die über Umwege von unserem Projekt in Nairobi, im MMH gehört haben, und angesteckt von unserer Begeisterung spontan Material zur Verfügung stellten. Auf den Tischen unseres Arbeitsraumes breiteten wir Kisten mit Perlen aus Glas und Holz in allen Farben und Größen aus. Kleine Muscheln und Schnitzereien aus Knochen standen genauso zur Verfügung, wie Drähte aus unterschiedlichsten Materialien. Für die Halsketten wurden hauptsächlich Leder- und Nylonband verwendet, während die Schlüsselanhänger mit Baumwollkordel gefertigt wurden.
So viele schöne Sachen auf dem Tisch. Und so viele Hände! Da mussten wir schon manchmal durchgreifen und die Euphorie etwas ausbremsen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich der Inhalt einer Kiste über den Boden verteilt. Darum die erste Grundregel unseres Workshops: Jeder macht sich im Vorfeld Gedanken über das Design und nimmt sich dann dafür Material aus den Kisten. Aber auch nur so viel, wie wirklich benötigt wird. Denn der Workshop sollte den Kindern auch vermitteln, dass das verwendete Material aufwendig und teuer ist und sorgsamen Umgang erfordert.
Keine Regeln gab es hinsichtlich des Designs. Der Phantasie der Kinder waren keine Grenzen gesetzt, sodass die Ergebnisse so bunt sind, wie das Land und seine Menschen. Vielfältige Materialen mit unterschiedlichsten Farben wurden miteinander kombiniert, wobei die vier Farben der kenianischen Nationalflagge natürlich klar dominierten: grün, schwarz, rot, weiß.
Im Laufe der Woche kamen – aus Neugierde – auch Kinder aus den anderen Workshops hinzu, sodass aus den anfänglich elf Kindern unseres Workshops auch schon mal fünfzehn wurden. Die Kinder waren so eifrig bei der Sache, dass am vorletzten Tag unserer Veranstaltung das Material ausging. Schnell waren Alternativmaterialien gefunden: Aus Bananenblättern wurden Weihnachtspüppchen gebastelt und mit Unterstützung des Nähwerkshops festliche Kleidchen genäht und mit kleinen Perlenketten verziert.
Und nun ist sie rum, die Woche. Zu schnell! Es war eine tolle Zeit mit den Kindern und wir freuen uns schon riesig auf das Summercamp 2012.
Workshop Team Frauke und Mother Leah
Bilder zu allen Workshops 2011 gibt es in der Gesamtgalerie 2011