Von Kerstin Wientzek
MMH-15.August 2011: endlich war es soweit!
Der Startschuss zum diesjährigen MMH-Summercamp ist gefallen.
Unsere Gruppe – 12 Kinder verschiedenen Alters – schauten mit großen Augen auf die mitgebrachten Materialien. Zu verlockend waren die Glitzersterne, Strasssteine, Federn, Verzierungen aus Horn, Federn und Holz, die ausgebreitet im Nebenzimmer der Bibliothek lagen.
In unserem Workshop war Kreativität und sorgsames Umgehen mit dem Material gefragt. Das Dekorieren verschieden farbiger Grußkarten, Basteln von kleinen Geschenkanhängern sowie von Lesezeichen, die aus Karton zuerst zugeschnitten werden mussten, stand an den beiden ersten Tagen im Mittelpunkt unseres Workshops.
Mother Mary, die mich während der Workshoptage unterstützte, und ich waren sehr beeindruckt von der Phantasie und den Fertigkeiten „unserer“ Kinder. Auch verstanden sie, sorgsam mit dem kostbaren Material umzugehen.
Zum Einsatz kamen neben Schere, Lineal und Bleistift auch Stoffe, die kreativ zugeschnitten und auf die Karten appliziert wurden. Des Weiteren fanden Malvorlagen aus den Büchern unserer Bibliothek bei den Jüngeren der Workshop Teilnehmer großes Interesse. Sie kopierten ihre Motive zuerst auf ein Blatt Papier und übertrugen es dann auf so genannte „brown bags“, die damit zu einer originellen Geschenktüte wurden.
An den nachfolgenden Tagen wollten wir aus getrockneten Bananenblättern kleine Kunstwerke fertigen. Nach der Mittagspause machten wir uns auf den Weg in den Garten und sammelten schön gemaserte Blätter, die wir dann im gut getrockneten Zustand am nächsten Tag bearbeiteten konnten.
„Bananaleaf Art“ ist seit Jahrhunderten in der afrikanischen Kunst verankert.
In Kenia werden aus dem getrockneten Bananenblatt feine Streifen und Scheiben ausgeschnitten und z.B. zu Figuren verwoben. Mitunter entstehen kleine und große Bilder – jedes auf seine Art ein Kunstwerk.
Mit dem basteln von kleinen Weihnachtsengeln und Püppchen haben die Kinder begonnen. Danach entstanden Landschaften, kleine und große Tiermotive, Schriftzüge und sogar das Mothers‘ Mercy Home. Und alles aus getrockneten Bananenblättern. Die einzelnen Teile wurden auf einem stabilen Papierbogen sorgfältig aufgeklebt und mussten über Nacht trocknen. Am nächsten Tag schnitten wir dafür Kartonmaterial passend zu und befestigen darauf mit der Heißklebepistole das Werk vom Vortag.
Viel zu schnell verging die Zeit mit meiner Gruppe und Mother Mary!
Die Kinder waren voller Eifer und konzentriert bei der Sache und die Ergebnisse des Workshops – auch wenn es sich um Erstlingswerke handelt – sind sehr gelungen! Asante Sana „unseren“ Kindern und bis auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
Workshop Team: Kerstin und Mother Mary
Bilder zu allen Workshops 2011 gibt es in der Gesamtgalerie 2011