Mit dem Abflauen der Pandemie in Kenia konnten wir zum ersten Mal wieder in den Osterferien Aktivitäten und Workshops mit den Kindern im MMH durchführen. Es wurden Oster–Dekorationen gebastelt, Mützen und Schals gehäkelt und gestrickt und kleine Tischkörbchen aus T–Shirt–Garn für den Verkauf bei einer für Mai geplanten Jubiläumsveranstaltung im MMH gehäkelt.
In der Holzwerkstatt wurden Bänke für den Innenhof und Tische nach den bekannten Bauplänen geschreinert. Besonders gefreut haben sich die größeren Jugendlichen darüber, dass für ihre Schlafzimmer Regale gebaut wurden, die einen schmalen Streifen zwischen Bett und Wand für sie nutzbar machen.
Nach Ostern fanden zwei Ausflüge statt – einer mit den jüngeren Kindern zu einem Park mit Schwimmmöglichkeit und vielen anderen Attraktionen. Das absolute Highlight für die älteren Kinder und Jugendlichen war ein Ausflug zu einem Kletterpark. Schon die Anreise hatte es in sich. Es hatte in der Nacht geregnet, so dass ein kurzer Abschnitt einer unbefestigten Straße sich als matschig herausgestellt hat. Der Bus musste zwei entgegenkommenden Autos Platz machen, was auf der rutschigen Straße dazu führte, dass der Bus in einen seitlichen Graben abgerutscht ist. Erst als nach 90 Minuten ein freundlicher LKW–Fahrer den Bus an den Haken nahm, konnte die Fahrt weitergehen. Der Zwischenfall tat der guten Laune keinen Abbruch.
Angekommen im Kletterpark gab es dann gleich das Mittagessen und schon ging es zur Einweisung in den Parcour. Dieser war in 3 Schwierigkeitsstufen mit jeweils mehreren Sektoren angelegt. Egal, wie hoch die Strecken waren – wackelig war es immer! Nur mit langsamem Vorwärtstasten, eben Schritt für Schritt! , war es möglich, die nächste Plattform zu erreichen, um schließlich zum Startpunkt einer langen Seilrutsche zu kommen. Einige der Jugendlichen sind mit Leichtigkeit durch den gesamten Parcour gegangen, andere mussten deutlich ihre Angst überwinden und konnten am Ende stolz sein, es geschafft zu haben.
Wieder andere mussten nach einer Teilstrecke feststellen, dass Mut oder Kraft nicht ausreichen. Sie wurden dann von den beiden Betreuern der Anlage abgeseilt oder über Leitern wieder nach unten geführt. In jedem Fall war es für alle eine sehr wertvolle und schöne Erfahrung, die noch lange nachwirken wird.
[/tca_accordion_item][tca_accordion_item acdn_title=“Ostercamp – Neustart im MMH nach der Pandemie“] Bericht von Heike Sponholz
Endlich – nach fast zweieinhalb Jahren war es wieder möglich, diverse Workshops und Aktivitäten im Mothers‘ Mercy Home anzubieten.
Man stellt sich die Frage, wie die Entwicklung der Kinder nach der langen Zwangspause fortgeschritten ist und wie viele neue Kinder dazu gekommen sind.
Gleich am ersten Tag war festzustellen, dass viele neue, vor allem kleinere Kinder dazu gekommen waren.
Neustart also, mit immer wieder beliebten Masken, diesmal mit Tiermasken. Sogar die neuen kleineren Kinder waren intensiv bemüht, sich eine Maske anzufertigen, obwohl das Festhalten einer Schablone und das Ausschneiden des Papiers noch nicht so recht klappen wollte. Letztlich erfreuten sich alle an den gelungenen Gesichtsverkleidungen.
Die nächsten Tage waren ausgefüllt mit diversen Schneideübungen für die neuen Kinder. Es wurden Raupen aus 7 Kreisen erarbeitet, die noch nacheinander angeordnet werden mussten. Kleine bunte Hühnchen zum Aufhängen wurden gebastelt, die leicht herzustellen waren. Alle erfreuten sich an dem farbenfrohen Anblick. Schmetterlinge in Ziehharmonika-Technik auf einem Blütenblatt wurden erarbeitet. Das gelang sogar schon den ganz Kleinen. Weitere Tage waren damit ausgefüllt, Grußkarten für die einzelnen Sponsoren der Kinder herzustellen. Natürlich war Ausmalen, Malen nach Zahlen, Ausschneideübungen, Puzzles, Ballspiele und das immer wieder beliebte Memoryspiel eine willkommene Abwechslung.
Höhepunkt und sehnsüchtig erwartet, war der Ausflug mit den jüngeren Kindern. Sogar 10 Kinder der medizinischen Patenschaften konnten diesmal dabei sein. Aufgeregt startete man mit dem Schulbus in einen Park mit diversen Schwimmbecken, Trampolin, Kettenkarussell, Hüpfburg und Karussell. Einige der Kinder waren zum ersten Mal in einem Schwimmbad und es musste etwas Hilfestellung gegeben werden. Das Kettenkarussell und auch das große Trampolin erfreuten sich wachsender Beliebtheit am Nachmittag. Ein Eis nach dem Mittagessen rundete den gelungenen Tag ab. Alle hatten großen Spaß und genossen den lange erwarteten Ausflug.
Die Rückfahrt verlief entsprechend leise, denn die meisten Kinder waren eingeschlafen.
Auch die Angebote in der 2. Ferienwoche wurde von den MMH Kindern vielseitig genutzt.
Mit einer Gruppe von Kindern wurde die MMH Bibliothek aufgesucht und eine Auswahl an Kurzgeschichten getroffen. Drei Mädchen, Martha Masika, Mary Wairimu Wambui und Mary Wanjiku Mweru lasen „ihre“ Geschichte zunächst einem kleinen Publikum vor. Der Kreis der Zuhörer wurde schnell größer. Am Ende der Lesestunden diskutierten die Kinder über die Inhalte und notierten die gewonnenen Erkenntnisse.
Das MMH Sozialarbeiter Team wird die Lesestunden fortführen, wann immer es die Schulaufgabenfreie Zeit der Kinder erlaubt.
Eine lange Tradition hat die Verabschiedung der SchülerInnen des MMH Abschlussjahrgangs. Bedingt durch Covid-19 und die daraus resultierenden Änderungen der Schuljahre, fanden die Abschluss Examen Anfang April statt. Die kleine Feier, zu der auch die Übergabe eines „leaver kits“ gehört, organisierten die SchülerInnen der Secondary School. Vorher wurden die „leaver kits“ gepackt. Das sind Sporttaschen, gefüllt mit einer Erstaustatttung, die ein junger Mensch benötigt, wenn er sein Zuhause, hier das MMH, verlässt. Eine Einkaufliste wurde sorgfältig erstellt und die Preise der einzelnen Artikel verglichen. Dann begann die shopping tour. Mit Tuk-Tuk und Matatu (Minibus) fuhren wir zu der am nächst gelegenen Ortschaft .An den Markständen im Freien und in einem gut sortierten Supermarkt erhielten wir alle benötigten Artikel. Das Einkaufserlebnis wurde auch durch den plötzlich einsetzenden Starkregen nicht getrübt. In einem überdachten Strassencafé ergatterten wir einen freien Tisch. Unsere Einkäufe und wir blieben trocken. Mit Sodas und Samosas stärkten wir uns für den Heimweg.
Am 21. April wurde der MMH Activity Room geschmückt. Mit Luftballons, dekorativen Bastelarbeiten aus den Workshops von Sieglinde und Heike und ansprechender Tischdekoration, gefertigt in der MMH Nähwerkstatt. Die Feier am Nachmittag wurde von Musik und Gesang begeleitet. Die Gesichter der AbgangsschülerInnen strahlten, während sie die gefüllten Sporttaschen in Empfang nahmen. Der nächste Lebensabschnitt führt die jungen Erwachsenen durch das JKR-Ausbildungsprogramm. Unsere guten Wünsche begleiten sie.
Mit einem 2-stündigen Spaziergang an dem unterschiedliche Altersgruppen teilnahmen, endete der vorletzte Schulferientag. Die MMH Praktikanten Joy Esther und Simon begleiteten diese kleinen Ausflug. Eine Fotosession bei Ankunft im MMH durfte nicht fehlen.
Respekt und Dankbarkeit gebührt allen MitarbeiterInnen des MMH. Durch ihren unermüdlichen Einsatz während der Pandemie und zuvor haben sie Großartiges geleistet.
Liebe LeserInnen, Danke für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung der CHC Projekte.
Herzliche Grüße vom Ostercamp ChiCa-Team!
1 comments
Wunderbare, sinnvolle, so hilfreiche Arbeit!