Auf der Fahrt nach Kabiria fällt auf, dass viele kleine Geschäfte (vom informellen Arbeitsmarkt) geschlossen sind. Die Straßen erscheinen weniger bevölkert als sonst. Man hat den Eindruck, dass viele Menschen in ihre Dörfer zurückgegangen sind. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie und die Folgen des Lockdowns sind deutlich sichtbar. Tabitha, die Leiterin des HCEC, empfängt Gerhard und mich am Eingang und führt uns in ihr Büro. Die Schulen sind wegen der Pandemie seit April geschlossen. Die Lehrer sind entlassen worden. Seit Mitte Oktober werden die Kinder der Abschlussklassen auf ihr Examen vorbereitet. Stolz zeigt uns Tabitha die Unterlagen zur Lernstandserhebung für die Klasse vier, die sie aus dem Internet heruntergeladen hat. Wenn man bedenkt, dass der Computer und das Internet im Sommer letzten Jahres für Tabitha noch ein Buch mit sieben Siegeln war, ist es sehr erfreulich zu sehen, wie selbstverständlich Tabitha nun mit diesem Medium umgeht. Sie spart dadurch Zeit und Geld.
Von staatlicher Seite sollen Hygienevorgaben zur Bekämpfung der Pandemie umgesetzt werden. Je nach Anzahl der Schüler pro Klasse, wird es schwierig, einen ausreichenden Abstand zu gewährleisten, insbesondere dann, wenn im nächsten Jahr wieder aller Kinder zur Schule gehen werden. Die Mitarbeiter der Schulbehörde inspizieren regelmäßig die Schule, auch um zu prüfen, ob die aktuellen Vorgaben umgesetzt werden. Leider unternimmt die Regierung nichts, um die Schulen im Umsetzten der Vorgaben zu unterstützen.
Die Kirchengemeinde versucht, so gut es geht, für den Unterhalt der Schule sorgen. Allerdings sind die Einnahmen während der Pandemie deutlich vermindert, weil kaum Gottesdienste stattfinden. Zum anderen muss ein Großteil der Kollekte an die Diözese abgeführt werden. CHC hat Kinder des Happy Child Education Centers, ihre Familien und die entlassen Lehrerinnen seit Beginn der Pandemie mit Nahrungsmittel versorgt.
Es bleibt zu hoffen, dass im nächsten Jahr wieder alle Kinder die Schule besuchen können.
