Herausforderungen und Fortschritte bei der Entsalzungsanlage
Die Entsalzungsanlage im nordkenianischen Bubisa wurde im Herbst 2021 in Betrieb genommen. Gespeist wird die Anlage aus einem mehr als 300 Meter tiefen Brunnen. Für die elektrische Versorgung wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert. Rund 8.000 Menschen sollen mit sauberem Trinkwasser versorgt werden. Das aufbereitete Wasser wird über ein Netz von Wasserkiosken bis in entlegene Siedlungen verteilt. Nach einer vielversprechenden Anfangsphase zeigten sich jedoch zunehmend technische und organisatorische Herausforderungen. Schnell wurde deutlich: Der Betrieb ist – anders als vom Hersteller suggeriert – kein Selbstläufer, sondern erfordert kontinuierliche Betreuung und pragmatische Problemlösungen.
Hitze als Herausforderung
Bereits ein Jahr nach Inbetriebnahme begannen die Entsalzungsmembranen zu verstopfen. Grund war die hohe Temperatur des Brunnenwassers von bis zu 42 °C – deutlich über dem optimalen Betriebsbereich handelsüblicher Membranen. Ein erster Membranwechsel war unumgänglich. Um künftig eine Abkühlung zu ermöglichen, wurde ein Kühlteich angelegt, der das Wasser nachts herunterkühlen sollte. Doch starke Sonneneinstrahlung und stehende Hitze führten rasch zu Algenbildung – innerhalb von sechs Monaten musste die gesamte Anlage gereinigt und die Membranen erneut ausgetauscht werden.
Tanks statt Teich
Ein alternativer Ansatz zum Herunterkühlen des Rohwassers zeigte mehr Erfolg: Das hochgepumpte Wasser wurde nachts in Tanks zwischengespeichert, wodurch es sich auf etwa 30 °C abkühlen konnte. In den kühlen Morgenstunden war so eine stabile Wasserproduktion möglich. Doch die vorhandene Tankkapazität reichte nicht aus – sobald wärmeres Wasser nachfloss, sank die Produktionsleistung auf nur 4–5 m³ pro Stunde – zu wenig für den täglichen Bedarf.
Korrosion und Materialversagen
Ein weiteres gravierendes Problem war die starke Korrosion aller Metallteile durch das salzhaltigen Wasser. Schon 2023 begannen verzinkte Stahlrohre und die Brunnenpumpe zu rosten. Schrittweise mussten alle Metallleitungen durch PVC-Rohre ersetzt und beschädigte Bauteile ausgetauscht werden. Auch die beiden Trinkwasserbehälter auf den Wassertürmen zeigten nach wenigen Jahren erste Rostschäden – verursacht durch mangelhafte Stahlqualität. Im Frühjahr 2025 musste schließlich auch die Brunnenpumpe samt Motor erneuert werden. Wiederholt kam es zudem zu Schäden an den stromführenden Leitungen, die ebenfalls ersetzt werden mussten.
Ausbau bringt Entlastung
Im Mai 2025 wurde die Kapazität der Rohwassertanks um 20.000 Liter auf insgesamt 40.000 Liter erhöht. Seither steht ausreichend vorgekühltes Rohwasser zur Verfügung, um täglich bis zu 30.000 Liter Trinkwasser zu produzieren – eine wesentliche Verbesserung zur zuverlässigen Deckung des lokalen Bedarfs.
Organisatorische Stolpersteine
Neben technischen Herausforderungen erschwerten auch organisatorische Probleme den Betrieb. Das ursprüngliche Team vor Ort hielt sich nicht an empfohlene Wartungsintervalle, was zu verfrühtem Membranverschleiß führte. Erst durch eine personelle Neubesetzung und intensive Schulungen durch den Hersteller konnte der Betrieb stabilisiert werden.
Die Zusammenarbeit mit dem lokalen Water Management Committee (WMC) bleibt herausfordernd. Viele Mitglieder leben als Pastoralnomaden und verfügten anfangs weder über technisches Verständnis noch Erfahrung im Anlagenbetrieb. Die Kommunikation ist oft schwierig, Rückmeldungen bleiben teilweise aus.
Aufklärung als Schlüssel
Für den langfristigen Erfolg ist es entscheidend, die lokale Bevölkerung stärker in die Funktionsweise und Herausforderungen der Anlage einzubeziehen. Nur wenn ein Grundverständnis für technische Abläufe und mögliche Störungen vorhanden ist, kann Akzeptanz für notwendige Wartungen und Reparaturen entstehen. Diese erfordern nicht nur technisches Know-how, sondern auch viel Logistik: Allein die mehr als 500km lange Anreise aus Nairobi nach Marsabit und Bubisa dauert meist einen ganzen Tag – Ersatzteile, Techniker und Werkzeuge müssen entsprechend aufwendig organisiert werden.
Zudem ist es wichtig, dass die Bevölkerung regelmäßig Wasser gegen eine geringe Gebühr bezieht. Nur so lässt sich der wirtschaftliche Betrieb der Entsalzungsanlage langfristig sichern.
Fazit
Trotz aller Schwierigkeiten ist es gelungen, die Entsalzungsanlage in Betrieb zu halten – dank kontinuierlicher Begleitung aus der Ferne und regelmäßiger Einsätze vor Ort. Mit der erweiterten Kühlkapazität, einer verbesserten Organisation und wachsendem lokalem Verständnis sind wir zuversichtlich, dass die Anlage künftig zuverlässig arbeiten und die Wasserversorgung der Bevölkerung von Bubisa langfristig sichern kann.
Such impressive progress – against all odds!
It is truly inspiring to see how determination and teamwork can overcome even the toughest challenges. From scorching heat to corroded pipes – this project in Bubisa shows what real commitment looks like.
The expanded water tank capacity and smart cooling strategies are important milestones, but equally important is the growing local knowledge and community engagement. It is not just about clean water – it is about empowerment, resilience and shared responsibility.
A big thank you to everyone working behind the scenes and on the ground. Your efforts are not only providing water, but also dignity and hope to thousands of people.
Keep it up – you are making a real and lasting difference!
Greetings from Sweden
Katarina and Sven-Åke
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich finde es gut dass sie sich alle dafür einsetzen, dass es die Menschen in Nairobi ein besseres Leben und Qualitätsstandards zugeben. Ich bin froh dass sie dafür gesorgt haben dass es den Menschen dort etwas besser geht. Herr Doyen, hat sich dieser Herausforderung gestellt , und bis zum heutigen Tag mit viel Fleißiger Unterstützung es weiter entwickelt. Machen Sie alle weiter so 👍 und bleiben Sie alle gesund.