Starten. Landen. Helfen.
„Alles begann mit einem Koffer Kinderkleidung, den ich bei einem meiner Flüge nach Nairobi in einem der vielen Kinderheime abgab…“
“It all began with a suitcase full of children’s clothes which I took with me on one of my flights to Nairobi and handed in to one of the many orphanages…”
Fokko Doyen
Im Mai 2007 wurde „CHC“ von Lufthansa Cargo Mitarbeitern und Ärzten aus Deutschland gegründet
Unbürokratische und nachhaltige Hilfe für Menschen in Not in Kenia
Cargo Human Care (CHC) wurde vor 10 Jahren von Mitarbeitern der Lufthansa Cargo und Ärzten aus Deutschland gegründet, mit dem Ziel den ärmsten Menschen in Not in Kenia unbürokratisch und nachhaltig zu helfen. Medizin und Ausbildung sind die Eckpfeiler des Engagements: Heute betreibt der Verein ein Waisenhaus für 120 Kinder, eine Medizinstation, in der 50 deutsche Ärzte regelmäßig im Einsatz sind, sowie ein Jugendheim für die Berufsausbildung der Schulabgänger des Waisenhauses. Lufthansa Cargo hat das Projekt von Anfang an unterstützt und stellt unter anderem die Flugtickets für die Ärzte sowie freie Transportkapazität für medizinische Geräte zur Verfügung.
„Als wir CHC vor zehn Jahren gegründet haben, hätte ich im Leben nicht geglaubt, dass wir dorthin kommen, wo wir heute stehen: 560 Mitglieder, 220 Kinder und Jugendliche im Patenprogramm, jeden Monat 2000 Behandlungen in unserem eigenen Medical Centre und ein Jahr für Jahr steigendes Spendenaufkommen“, sagte Fokko Doyen, Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender. Doyen fliegt als Kapitän bei Lufthansa Cargo auf der MD-11F und war neun Jahre lange Flottenchef für sein Flugzeugmuster. „Die Identifikation mit diesem ,Cargo-Projekt‘ ist im ganzen Unternehmen zu spüren. Seit unserer Gründung ist die Zahl der Mitglieder auf mehr als 550 gestiegen. Wir haben aber nicht nur passive, zahlende Mitglieder, sondern vor allem auch sehr viele Menschen, die sich mit in die Arbeit einbringen: als Ärzte, als Betreuer verschiedener Patenkinder-Gruppen und in der Organisation der Vereinsarbeit. Unser stärkstes Pfund ist aber die großartige Unterstützung von Lufthansa Cargo: Die Übernahme der Kosten für Flüge unserer Ärzte und Aktiven nach Nairobi ermöglicht es uns, das gespendete Geld direkt den Menschen in Kenia zugutekommen zu lassen.“ Nur 0,6 Prozent aller Ausgaben von Cargo Human Care entfallen auf Verwaltungskosten.
„Es ist wirklich beeindruckend, mit welchem Engagement die zahlreichen Freiwillen, die zum großen Teil auch aus den Reihen von Lufthansa Cargo kommen, den Verein Cargo Human Care in den vergangenen zehn Jahren zu dem gemacht haben, was er heute ist“, lobte Peter Gerber, Vorstandsvorsitzender von Lufthansa Cargo. „Das Besondere an Cargo Human Care ist für mich die große Direktheit der Hilfe. Hier haben Menschen aus unserem Unternehmen etwas tun wollen – und sie tun es. Ganz besonders freut es mich, dass wir auch als Unternehmen mit unseren Kernkompetenzen Frachttransport und Fliegen einen wichtigen Beitrag für Menschen leisten können, die schlechte Startchancen ins Leben hatten. Deswegen wird Lufthansa Cargo die Arbeit von Cargo Human Care weiter nach Kräften unterstützen.“ Seit November 2015 fliegt Lufthansa Cargos MD-11F „D-ALCH“ mit den Abdrücken von insgesamt 24 Kinderfüßen auf dem Rumpf um die Welt. Die Airline hat den Frachter damit zur fliegenden Botschafterin für die Hilfsorganisation Cargo Human Care gemacht.
Das Engagement von CHC im Überblick
Die bisher über 200 Patenschaften sind eine der wichtigsten Säulen der CHC-Entwicklungsarbeit. Mit ihren regelmäßigen Beiträgen ermöglichen die Paten solide, nachhaltige Schul- und Berufsausbildungen und medizinische Versorgung der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsene im CHC-Umfeld. Die Paten spendeten 2016 insgesamt 108.000 Euro. 3,5 Millionen Euro kamen insgesamt in den vergangenen zehn Jahren zusammen. Dadurch können Bildungseinrichtungen mit guten Qualitätsstandards, die außerschulische Begleitung und Förderung durch Sozialarbeiter sowie eine medizinische Versorgung bei chronischen Erkrankungen sichergestellt werden.
Das Mothers’ Mercy Home (MMH) ist ein Heim für Waisenkinder im Norden von Nairobi.
Es wurde 2001 von Frauen der Anglikanischen Kirche gegründet und 2008 von CHC mit einem Neubau erweitert. Dort sorgt Cargo Human Care mit der Hilfe von Spenden und Patenschaften für 120 Waisenkinder.
Bis zu 24 junge Menschen leben während ihrer Berufsausbildung in der Hausgemeinschaft der nach einem verstorbenen MMH-Waisen benannten John Kaheni Residence. Hier werden alle CHC-Berufsausbildungsaktivitäten außerhalb des MMH durch CHC-Sozialarbeiter und Externe koordiniert. Wichtige Elemente sind die Förderung persönlicher Kompetenzen, Kommunikations-Coachings, Berufsorientierung und Bewerbungstrainings, Vermittlung von Praktika und auch IT-Know-how.
Um einen Beitrag zur medizinischen Versorgung der bedürftigsten Bevölkerung in der Umgebung des Waisenhauses zu leisten, wurde 2009 das Cargo Human Care Medical Centre eröffnet. Es verfügt neben den Behandlungsräumen über ein Labor und eine Apotheke. Regelmäßig arbeiten insgesamt 50 Fachärzte aus Deutschland ehrenamtlich für circa eine Woche in der Ambulanz und unterstützen damit ein zwölfköpfiges Team lokaler Kräfte. 2016 halfen sie rund 7.000 mittellosen Patienten mit mehr als 25.000 Behandlungen.
Weiterhin hilft CHC derzeit auch rund 6000 Menschen in vier Dörfern in der Region Marsabit, im Norden Kenias, mit Spendenaufrufen und Hilfslieferungen im Kampf gegen die Hungersnot.
Lufthansa Cargo AG
Mit einem Transportvolumen von rund 1,6 Mio. Tonnen Fracht- und Postsendungen sowie 8,4 Mrd. verkauften Frachttonnenkilometern im Jahr 2016 ist Lufthansa Cargo eines der weltweit führenden Unternehmen im Transport von Luftfracht. Das Unternehmen beschäftigt derzeit über 4.500 Mitarbeiter weltweit. Der Schwerpunkt von Lufthansa Cargo liegt im Airport-Airport-Geschäft. Das Streckennetz umfasst rund 300 Zielorte in über 100 Ländern, wobei sowohl Frachtflugzeuge als auch die Frachtkapazitäten der Passagiermaschinen von Lufthansa, Austrian Airlines und Eurowings sowie LKW genutzt werden. Der Großteil des Cargo-Geschäftes wird über den Flughafen Frankfurt umgeschlagen. Lufthansa Cargo ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Deutschen Lufthansa AG.
Medienkontakt
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Cargo Human Care e.V.
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Tel.: +49 151 589 28652
martin.schlingensiepen@cargohumancare.de
www.cargohumancare.de
Seit 10 Jahren engagiert sich CHC in Kenia.
10 Porträts von CHC-Schützlingen und -Unterstützern illustrieren die Arbeit des Vereins
Vor zehn Jahren haben Piloten von Lufthansa Cargo und Ärzte aus Deutschland Cargo Human Care gegründet. Seitdem ist der Verein stetig gewachsen und leistet unbürokratische und nachhaltige Hilfe für Menschen in Not in Kenia. Zum Jubiläum hat CHC eine Broschüre herausgebracht, die zehn Geschichten von zehn Menschen erzählt, die mit Cargo Human Care eng verbunden sind. Das sind diejenigen, die durch CHC eine zweite Chance bekamen und ihren Lebensweg fanden, wie Moses Mbugua, 23, der sich nach seiner Zeit im Mothers‘ Mercy Home und in der John Kaheni Residence als Tischler selbstständig gemacht hat. Aber es sind auch jene, die CHC unterstützen und möglich machen, wie Orientierungshelfer Charles Muigai oder Zahnarzt Jürgen Ziegler.
Drei Porträts stellen wir hier vor, alle zehn finden Sie in unserer Jubiläumsbroschüre, die sie hier bei uns bestellen können.
Auch erfahren sie, wo sie auf dem Lufthansa Cargo Gelände in Frankfurt selber abgeholt werden kann.
Alle Einnahmen gehen komplett an CHC.
Mit Holz zu arbeiten war mein Traum, und ich habe ihn verwirklicht: Ich besitze eine Tischlerei. Nebenher unterrichte ich für Cargo Human Care Kinder aus dem Mothers’ Mercy Home im Handwerken und übernehme Reparaturen. Warum ich das mache? Weil ich etwas zurückgeben will! Ich habe meinen Vater nie kennengelernt, an meine Mutter kann ich mich nicht erinnern. Als ich sechs Jahre alt war, habe ich im Mothers’ Mercy Home zum ersten Mal eine Heimat gefunden. Die Mitarbeiter dort sind für mich wie Eltern. In einem Summercamp des Heims habe ich die Leute von Cargo Human Care kennengelernt. Das werde ich nie vergessen: Sie haben mich ermutigt, das mit dem Handwerken ernst zu nehmen. Bis dahin hatte mir das einfach nur Spaß gemacht. Ich hatte keine Vorstellung davon, dass das ein echtes Talent ist und dass daraus eine Karriere werden könnte. Ich habe dann einen Abschluss als Tischler gemacht. Anschließend durfte ich mit einem Stipendium von Cargo Human Care in die John Kaheni Residence ziehen und Kurse belegen, die mich aufs Berufsleben vorbereitet haben. Jetzt habe ich tatsächlich mein eigenes Business! Und ich bin ja nicht der Einzige. Man kann wirklich sagen: Das Mothers’ Mercy Home und die John Kaheni Residence bereichern alle – uns Kinder und Jugendliche ebenso wie die Mitarbeiter. Wer dort aufgenommen wird, der hat eine Zukunft!
Mein allergrößter Wunsch ist es, einmal zu fliegen.
Das muss toll sein, über den Wolken zu schweben und alles von oben zu sehen. Wenn ich groß bin, will ich Stewardess werden. Meine Eltern haben Obst verkauft. Mein kleiner Bruder heißt Charles und ist drei Jahre alt. Ich spiele gern Verstecken mit ihm. Hier im Mothers’ Mercy Home freue ich mich am meisten, wenn ich irgendwo helfen kann. Zum Beispiel wenn wir die Bohnen fürs Essen waschen, bevor es morgens zur Schule geht. Hier ist es echt toll! Wenn ich mal krank bin, kann ich ins Medical Centre gehen, dann bin ich schnell wieder gesund. Am liebsten esse ich Sossi Soya. Das gibt es hier in Kenia überall, weil hier die Soja-Bohnen wachsen. Soll ich dir zeigen, wie man Sossi Soya kocht? Echt lecker! Ich helfe auch gern beim Waschen unserer Schuluniformen. Im Fernsehen mag ich am liebsten Tom und Jerry – und Justin Bieber. Und in der Schule Mathe. Das kann ich richtig gut. Religionsunterricht und die Gottesdienste mag ich auch. Aber am besten ist es, wenn ich Geburtstag habe und einen großen Geburtstagskuchen bekomme. Dann singen wir alle zusammen. Oder wenn ich mit meinem Onkel James Fußball spielen kann. Später möchte ich ein großes Haus in Ruaka haben. Die Erwachsenen von Cargo Human Care finde ich super: Dr. Berger, Fokko, Gerhard, Kerstin und Sieglinde vom Summercamp sind echt nett. Vielleicht nimmt mich Fokko ja mal auf einen Flug mit, das wäre superschön.
Auch wenn meine sechs Geschwister und ich oft barfuß zur Schule gehen mussten – uns ging es nicht schlecht. Denn wir hatten einen Vater und eine Mutter, die für uns da waren. Vater sicherte uns allen als Lehrer und später als Finanzmanager ein bescheidenes Auskommen. Und viel wichtiger: Er zeigte uns, wie wichtig es ist, Ziele zu haben und einen Abschluss zu machen. Alle meine Schwestern und Brüder haben einen guten Beruf ergriffen oder studieren noch. Wie schwierig es für Kinder ist, ohne Mutter oder Vater eine Richtung für ihr Leben zu finden, erleben wir im Mothers’ Mercy Home jeden Tag. Heute gibt es viel mehr Waisen als noch in meiner Kindheit. HIV nimmt vielen Kindern ihre Eltern. Kinder und vor allem Jugendliche müssen etliche wichtige Entscheidungen für ihr Leben treffen. Dafür brauchen sie Orientierungshilfen. Und die versuchen die anderen Mitarbeiter und ich zu geben. Es ist ein großes Glück zu sehen, wie sich durch den Einsatz von Cargo Human Care nicht nur die räumlichen Voraussetzungen stetig verbessern, sondern vor allem, wie gut sich die Kinder hier entwickeln. Ich habe selbst noch keine Kinder, aber so wie mein Vater es bei mir getan hat, versuche nun ich, den Kindern und Jugendlichen im Mothers’ Mercy Home und der John Kaheni Residenz zu zeigen, wie wichtig es ist, sich Ziele zu setzen. Nur so werden sie später für sich selbst und andere Verantwortung übernehmen können.