Mai 2018
von Dr. Melanie Bödemann
Das fünfte Medical Camp in der Maasai Mara ist erfolgreich zu Ende gegangen.
Und das war vor 4 Wochen noch nicht abzusehen.
Die Räumlichkeiten in denen das Medical Camp stattfinden sollte, die Iltolish Primary School im Herzen der Masai Mara, wurden vor circa 4 Wochen nahezu unbrauchbar.
Ein schwerer Tornado verursachte riesige Schäden an den Dächern und Gebäuden, so dass ein weiterer Schulbesuch nicht mehr möglich war.
Dank der schnellen und großzügigen Spenden von Gauff Consultants (Dieter Gauff), Cargo Human Care e.V., Mara Siria Tented Camp und Phoenix Safaris konnten die Schäden an den Schulgebäuden, primär die Reparatur des Dächer, innerhalb von 3 Wochen beseitigt werden.
Somit konnte das Medical Camp wie geplant am 26. und 27.05.2018 in der Schule stattfinden.
Thomas Berger als Kinderarzt und ich als Augenärztin haben am Medical Camp teilgenommen. Glücklicherweise hatten wir an diesem Wochenende schönes Wetter, was bei der Regenzeit nicht ganz zu erwarten war. Das Klassenzimmer der 7 Klasse wurde von uns provisorisch als Medical Camp eingerichtet, wobei die Schulbänke entsprechend umfunktioniert wurden. Am Eingang gab es eine Anmeldung. In der Mitte des Raumes wurde ein augenärztlicher Untersuchungsplatz aufgebaut. Eine mobile Solarbatterie, diente als Stromversorgung für die augenärztlichen Geräte. Die Sehtafel konnte auch im genügenden Abstand an der Wand aufgehängt werden. In einer Ecke wurden eine Apotheke und ein kleines Labor eingerichtet. Jeweils zwei zusammen gestellte Schulbänke dienten als Schreibtische für Thomas Berger und dem Clinical Officer David, der die umliegende Bevölkerung mobilisiert hat.
Unterstützt wurden wir von Milly, einer Krankenschwester aus dem Cargo Human Care Medical Center, sowie Emmanuel, einem Mitarbeiter von Mara Siria Tented Camp, der uns bei der Organisation und Übersetzung geholfen hat. Wir waren schnell umringt von zahlreichen Kindern und hatten alle Hände voll zu tun. Insgesamt haben wir an zwei Tagen 148 Patienten allgemein-, kinder- und augenärztlich untersucht und behandelt.
Häufige Beschwerden waren Infekte der oberen Luftwege und Rückenschmerzen. Glücklicherweise waren Komplikationen wie Lungenentzündung und Bronchitiden selten. Ein 6 jähriges Mädchen hatte eine ausgeprägte juvenile Skoliose, die einer weiteren Nachsorge bedarf. Augenärztlich konnte die Patienten mit einer Kurzsichtigkeit durch eine Brillenverordnung und Patienten mit einer Weitsichtigkeit durch die mitgebrachten Lesebrillen behandelt werden. Bei einigen älteren Patienten bestand eine hochgradige Sehschwäche, die durch einen bestehenden Katarakt hervorgerufen wurde. Bei diesen Patienten ist eine Kataraktoperation erforderlich, die Nairobi durchgeführt werden kann, wobei wir logistische Unterstützung bei der Planung der Augenoperation leisten werden.
Das große Interesse am Medical Camp und die rege Annahme des Behandlungsangebotes durch die lokale Bevölkerung waren sehr erfreulich und motiviert uns zu einem erneuten Medical Camp im Herbst. Die Zusammenarbeit mit David, dem Clinical Officer, der die Massai Bevölkerung in den umliegenden Ort betreut, gewährleistet eine nachhaltige Versorgung der im Medical Camp behandelten Patienten.
Wir danken Gauff Consultants, und Phoenix Safari für Unterstützung des Transportes, Mara Siria Tented Camp für die Unterkunft und Verpflegung sowie Cargo Human Care e.V. für die benötigten Medikamente. Besonders möchten wir uns bei Joachim Pfeffer bedanken, der uns mit seinem Flugzeug in die Massai Mara geflogen hat und uns vor Ort bei der Lösung von technischen Problemen, wie zum Beispiel, der Sicherstellung der Stromversorgung für die augenärztliche Geräte, unterstützt hat.
Mit vielen positiven Eindrücken sind wir am Sonntag wieder zurück nach Nairobi geflogen.
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